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Warum brennt der Krater von Derweze immer noch?

Warum brennt der Krater von Derweze immer noch?

Der Krater von Derweze (Darvaza-Gaskrater) in Turkmenistan brennt bereits seit 54 Jahren. Dieses berühmte Wahrzeichen, besser bekannt als das Tor zur Hölle, befindet sich mitten in der Karakum-Wüste und verbraucht jedes Jahr Millionen Kubikmeter Gas. Die Regierung des Landes hat wiederholt die Notwendigkeit geäußert, diesen Verlust einer wertvollen natürlichen Ressource zu stoppen und den Krater zu löschen.

Warum also brennt der Krater von Derweze noch immer? Hier sind einige der Hauptgründe:

Die Löschung des Tores zur Hölle ist eine technische Herausforderung.

Es gibt mehrere Methoden zum Löschen von Gaskratern, darunter das Fluten mit Wasser, das Abdecken mit Erde, das Betonieren oder eine Explosion. Keiner dieser Ansätze würde jedoch das gewünschte Ergebnis für den Krater von Derweze erzielen. Würde man Wasser in den Krater gießen, würde es in dem heißen Wüstenklima schnell verdampfen, und das Gas würde weiterhin als Methan aus dem Boden entweichen, was für die Umwelt noch gefährlicher ist. Außerdem könnte jeder kleine Funke die Flammen wieder entfachen.

Wenn der Krater nach dem Löschen des Feuers mit Erde bedeckt oder betoniert würde, würde sich das eingeschlossene Gas ansammeln und schließlich zu einer unvermeidlichen Explosion führen. Dies könnte entweder die Gasfreisetzung blockieren oder umgekehrt die Gasfreisetzung verstärken, was das Problem weiter verschlimmern würde.

Warum brennt der Krater von Derweze immer noch? 

Auch eine kontrollierte Explosion, einschließlich einer nuklearen Detonation, wäre keine brauchbare Lösung. Solche Methoden werden in der Regel bei leistungsstarken einzelnen Gasströmen eingesetzt, wie es bei der Löschung der Urta-Bulak-Gassäule in Usbekistan (1963-1966) der Fall war. Damals verbrauchte die 100 Meter hohe brennende Gasfackel über 10 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag - vergleichbar mit der jährlichen Gasverbrennung in Derweze oder sogar darüber hinaus. Die Situation in Urta-Bulak verursachte sowohl wirtschaftliche Verluste als auch schwerwiegende Umweltschäden, so dass die Schließung der Anlage notwendig wurde. Die Umstände in Derweze sind jedoch anders - derzeit ist der Krater stabil und stellt keine große Gefahr dar, während eine Explosion zu unvorhersehbaren Folgen führen könnte.

Die Löschung des Kraters von Derweze ist wirtschaftlich nicht gerechtfertigt.

Da der Gasfluss im Krater von Derweze relativ gering ist, sind die Verluste zwar beträchtlich, rechtfertigen aber nicht die umfangreichen Kosten und Anstrengungen, die für seine Löschung erforderlich sind.

Der Krater hat weltweite Berühmtheit erlangt.

Im Laufe der Jahre hat es sich zu einem Wahrzeichen Turkmenistans entwickelt. Das mystische Tor zur Hölle zieht jährlich bis zu 10.000 Besucher an. Die Touristen kommen nicht nur, um die Hunderte von Flammen im Inneren des Kraters von Derweze zu bewundern und atemberaubende Fotos zu schießen, sondern auch, um die Stille und Ruhe der umliegenden turkmenischen Wüste zu erleben, die sich über mindestens 90 Kilometer um den Ort herum erstreckt. Außerdem haben die Besucher die Möglichkeit, die reiche Kultur und die Traditionen des Landes kennenzulernen.

Neues Kraterlöschungsprojekt

Warum brennt der Krater von Derweze immer noch?

Im Jahr 2023 hat Turkmenistan ein innovatives Projekt entwickelt, um den Krater von Derweze zu löschen. Der Plan sieht vor, in der Nähe des Kraters einen Brunnen zu bohren, um Methan abzusaugen und so den Gasfluss nach Derweze zu minimieren oder ganz zu stoppen. Es wird davon ausgegangen, dass das Tor zur Hölle nach Unterbrechung der Gaszufuhr aufhört zu brennen, ohne dass größere zusätzliche Eingriffe erforderlich sind.

Eine endgültige Entscheidung über die Löschung des Kraters von Derweze ist jedoch noch nicht getroffen worden. Das Projekt wird noch geprüft, wobei Experten alle potenziellen Risiken und Folgen bewerten. In der Zwischenzeit wird sowohl im Land als auch international weiter diskutiert - nicht nur darüber, wann der Krater gelöscht werden soll, sondern auch darüber, ob er angesichts seines Status als berühmtes nationales Wahrzeichen überhaupt gelöscht werden sollte.

Ist der Krater von Derweze gefährlich?

Viele Befürworter der Löschung des Kraters argumentieren, dass er eine potenzielle Gefahr darstellt. Aber ist das wirklich der Fall? Untersuchen wir einige der am häufigsten geäußerten Bedenken.

Ist jemals jemand in den Krater von Derweze gefallen? Nein.

Warum brennt der Krater von Derweze immer noch?

Nach offiziellen Angaben ist noch nie ein Tourist in den Krater gestürzt. Außerdem ist ein versehentlicher Sturz höchst unwahrscheinlich, da das Gelände eingezäunt ist, um sicherzustellen, dass die Besucher in sicherer Entfernung bleiben.

Die einzige Person, von der bekannt ist, dass sie im Krater war, ist der kanadische Forscher George Kourounis. Im Jahr 2013 stieg er mit finanzieller Unterstützung von National Geographic in einem Schutzanzug in den Krater hinab, um Bodenproben vom Boden zu sammeln. Sein Abstieg war sorgfältig geplant, und nachdem er genau 17 Minuten im Krater verbracht hatte, kam er sicher wieder heraus.

Zahl der Todesopfer im Krater von Derweze: 0.

Seit seiner Entstehung hat der Krater keine Todesopfer gefordert. Selbst während des Einsturzes 1971, als die gesamte Ausrüstung in den Krater stürzte, wurden keine Menschenopfer gemeldet.

Sind Schlangen und Insekten in der Nähe des Kraters gefährlich? Ja.

Die Zahl der Touristen, die den Krater besuchen, erreicht im Frühjahr und Herbst ihren Höhepunkt, wenn die Aktivität von Schlangen und Insekten in der Wüste zunimmt. Daher ist das Risiko, von einem Skorpion oder einer Spinne gebissen zu werden, relativ hoch. Besucher sollten vorsichtig sein, alle Anweisungen von Führern oder Begleitpersonal befolgen und vorsichtshalber den Abschluss einer speziellen Krankenversicherung in Betracht ziehen.

Warum brennt der Krater von Derweze immer noch?