Muhammad Amin-Chan Medrese
Mitte des 19. Jahrhunderts plante Muhammad Amin Chan einen sehr großen Komplex im Westteil der Stadt, einschließlich einer Medrese und eines Minaretts. Doch der Krieg mit seinen südlichen Nachbarn verhinderte die Vollendung der Bauwerke. Die Medrese Amin Chan war die größte Bildungseinrichtung in Chiwa, in der 260 Studenten lernen konnten. Ihre Architektur weist neben traditionellen Bestandteilen auch einige Besonderheiten auf. Das Gebäude ist zweigeschossig und symmetrisch angelegt. Die Ecken der Medrese sind von massiven zylindrischen Türmen begrenzt, so genannten Guldastas. Die Eingangshalle wird von einem Kuppelsystem überdacht, beiderseits des Eingangs liegen die Moschee und einige Unterrichtsräume. Seitlich des Hofes befinden sich kleinere Portale. Die Wohnzellen der Studenten (Hujras) befinden sich im ersten Stockwerk, einschließlich einiger Vorratsräume. Die bogenförmigen Öffnungen im Obergeschoss veranstalten ein Licht- und Schattenspiel auf der Fassade.
Die Fassade an sich ist mit traditioneller choresmischer Majolika und einer geschnitzten Tür verziert. Die weiß-blauen Muster heben sich vom polierten Backsteinhintergrund sehr schön ab. Im Innern der Medrese befinden sich eine Bibliothek und ein Büro des hohen religiösen Gerichtshofes.