Geschichte Taschkents
Taschkent, die Hauptstadt von Usbekistan, ist eine der alten Stadte am Schnittpunkt der Alten Seidenstraßen zwischen China und Europa. Erste Informationen uber Taschkent als eine Stadtsiedlung finden sich in antiken Schriften des alten Ostens aus dem zweiten Jahrhundert v.Chr. In chinesischen Quellen wird die Stadt Yuni genannt, in den Schriften des persischen Konigs Shampur des Ersten uber die Kaaba von Zoroastrien aus dem Jahre 262 v.Chr. wurde die Oase von Taschkent Chach genannt. In manchen chinesischen Schriften findet sich auch der Name Shi, in arabischen Quellen Shash. Den Angaben von Biruniy und Mahmud Kashgariy zufolge tauchte der Name Taschkent in turkischen Quellen aus dem 9-12 Jahrhundert auf. Im Russland des 15.Jahrhunderts war die Stadt unter dem Namen Tashkura bekannt.
Schon in der Fruhgeschichte machten die gunstige geografische Lage und das vorteilhafte Klima Taschkent zu einem Hauptstutzpunkt auf der Alten Seidenstraße. Diese These usbekischer Archaologen wird durch den Fund von alten Wehranlagen im sudlichen Stadtgebiet unterstutzt: Ruinen einer Verteidigungsmauer mit Zitadellen, erbaut aus Lehmziegeln zeugen von einer geschaftigen Stadtanlage, die es zu schutzen galt.
Der Hauptmarktplatz-damals wie heute- ist der Chorsu Basar. Seit dem 9. Jahrhundert fuhrten Handelsstraßen von allen Toren auf den Chorsu-Platz, die sich im Laufe der Zeit zu Marktstraßen entwickelten. Dieser Platz war Umschlags- und Handelsplatz fur eine Vielzahl von Gutern und bereits im 6. Jahrhundert wurde an diesem Ort die Kukildosh Medrese (islam. Hochschule) gebaut.
Chorsu Mahallya (Mahallya=verschachteltes, fast landlich anmutendes Wohngebiet), Tikanli mazar und das Chukur Dorf wurden in heutiger Zeit auf dem modernen Teil des Chorsu-Platzes angesiedelt, ebenfalls wurde der gesamte Chorsu umgebaut. Der Central City Drugstore, das Chorsu Hotel und andere Beispiele moderner Architektur wurden hier errichtet. Die Mahallya schließt die alten Marktplatze und Marktstraßen ein, die meistens nach den Berufsbezeichnungen der einst dort tatigen Handwerker genannt wurden.
So wurde beispielsweise die Padarkush Mahallya fruher Buzchi Mahallya genannt, was soviel wie Weberviertel bedeutet. Nach diesem Prinzip gab es das Viehhandlerviertel, Topfmacherviertel und weitere Mahallyas mit Berufsbezeichnungen.
Da Taschkent eine Stadt reicher Kaufleute und geschickter Handwerker war, entstanden viele Karawansereien, Moscheen und Mausoleen in prachtiger Handwerkskunst. Die altesten Gebaude, die noch heute zu bewundern sind, sind die Mausoleen, die heiligen Scheichs gewidmet waren und entlang den Karawanenstraßen errichtet wurden. Diese waren nicht nur Orte des Gebets fur Gluck und Handel, sondern waren damals wie heute Teil einer ursprunglichen Landschaft, die dabei halfen, den langen, beschwerlichen Weg auf den Wustenstraßen ertraglicher zu machen.
Im Stadtgebiet von Taschkent und entlang der Einfallsstraßen befinden sich heute noch zehn dieser Mausoleen.