Zangiata-Mausoleum, Umgebung von Taschkent
Das Zangiata-Mausoleum im gleichnamigen Dorf in der Umgebung von Taschkent ist eng mit den Namen Timur und Ulugbek verbunden. Der Legende zufolge befahl Timur in den 90er Jahren des 14. Jahrhunderts den Bau eines Mausoleums über dem Grab des heiligen Scheichs Ay-hoja, der zu Lebzeiten Zangi-ata (Vater des Lebens) genannt wurde. Der Zangi-ata-Komplex mit seiner längsachsig angeordneten Mausoleumsstruktur ist typisch für Timurs Zeit. Unter Ulugbeks Herrschaft in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde das Portal des Mausoleums gebaut. Heute ist noch das Fundament des Eingangsportals erhalten, neben der Ziarathona und der Gurhana (Gruft). Doppelkuppeln auf gewölbten Pfeilern thronen auf dem Gebäube und in der Ziarathona führen fünf Bögen hinunter auf den Boden. Dieses Prinzip wurde auch bei nachfolgenden Mausoleen in Taschkent angewendet.
Im Zangiata-Mausoleum sind einzigartige Details erhalten, wie z.B. der fein bearbeitete Marmorstein des Zangi-ata-Grabes und Überreste eines Abakus in der Gurhana. Auch sind weitere Mosaike in der Ziarathona und auf dem Portal zu bewundern. Das Gebäude besteht aus Backstein und ist außen 18,5 x 13 Meter groß. Die Abmessungen der Räume betragen 6,15 x 6,15 m und 3,75 x 3,75 m. Die Höhe beträgt 19 Meter. Der Mausoleumskomplex besteht aus einem Innenhof, der von einer Hujra und der Medrese umschlossen wird, die im 18. und 19. Jahrhundert erbaut wurde. Im Jahre 1870 wurde im südöstlichen Teil eine Moschee errichtet mit einem Minarett, das aus dem Jahr 1914/15 stammt.