Samarkand
Afrasiab – Das ist der Name des mystischen Königs Turan und eine Hauptfigur in den Gedichten des tadschikischen Poeten Firdousi Shahname. Unter diesem Namen ist der Ort bekannt, an dem sich das antike Samarkand befand. Heutzutage ist Afrasiab eine Ansammlung von leblosen Hügeln, die neben der Neustadt liegen. Da sich an dieser Stelle jedoch vor Jahrhunderten ein reges Stadtleben abspielte, sind heutzutage Ausgrabungen in großem Maßstab im Gange. Diese Ausgrabungen wurden Ende des 19. Jahrhunderts begonnen, als Zentralasien ins Russische Reich eingegliedert wurde.
An dieser antiken Siedlungsstätte wurden wundervolle Beispiele von Tonwaren gefunden, mit Ornamenten verzierte Küchenutensilien, viele Terracottafiguren, Glaswaren, verschiedene Werkzeuge, Schmuck, Münzen und vieles mehr. Diese Funde geben konkrete Auskunft über die Lebensweise im Samarkand der verschiedenen Jahrhunderte. Es gilt als erwiesen, dass auf dem Berg Afrosiab bereits vor über zweieinhalb tausend Jahren eine Stadtsiedlung existierte. Die Siedlung war von starken Verteidigungsmauern umgeben, in denen sich die Zitadelle, die Moschee, Wohnhäuser und Handwerksläden befanden. Das Stadtgebiet war von geraden, gepflasterten Straßen durchzogen und in Wohnblöcke unterteilt.
Das heutige Museum befindet sich auf dem Ausgrabungsgelände und beherbergt archäologische Funde vom 4. bis 13. Jahrhundert n.Chr. Außerdem wurden einige Gebäude aus dem 6./7. Jahrhundert zugänglich gemacht, deren Wände künstlerische Wandgemälde aufweisen.